Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut. (Matth. 2,10)

Liebe Leser und Leserinnen unserer Website,

da stelle ich sie mir gerade vor, die Weisen aus dem Morgenland, wie sie sich den Stern am Himmel besahen. Es war eine besondere Himmelerscheinung, nichts Alltägliches.

Wenn heute so ein besonderes Ereignis am Himmel zu sehen ist, dann berichten uns alle Medien davon. Sie informieren uns, was beispielsweise ein Blutmond ist, wie er zustande kommt und wann es ihn das nächste Mal zu sehen gibt. Das ist ohne Zweifel spannend. 

Diese Sterndeuter aber, die erkannten in diesem Stern mehr als ein interessantes Naturereignis. Es steht da: Sie sahen den Stern und wurden hocherfreut.

Eine Gefühlsregung? Solche Sentimentalitäten stehen einem Wissenschaftler nicht gut zu Gesicht, allenfalls aus Faszination gegenüber dem eigenen Forschungsgegenstand. Aber diese hier, die wurden angesichts des Sterns in ihrem Herzensinneren berührt. Sie erkannten in dem Stern ein Zeichen Gottes, und das wiederum bewegte sie so sehr, dass sie selbst sich in Bewegung setzten und dem Stern, diesem göttlichen Wegweiser, wirklich nachgingen. Sie folgten ihm schließlich bis nach Bethlehem und fanden dort nicht weniger als Gott selbst.

Ich frage mich: Wie viele Menschen haben wohl damals dieses spektakuläre Ereignis am nächtlichen Himmel staunend beobachtetet, sind danach wieder in ihre Häuser zurückgekehrt, haben die Tür hinter sich geschlossen und weitergelebt als wäre nichts geschehen.

Weil sie die Zeichen nicht zu deuten wussten.

Wie leben wir? Sehen wir die Zeichen, durch die Gott sich uns bemerkbar machen will? Lassen wir uns von ihnen bewegen? Oder kehren wir ihnen den Rücken und gehen lieber unserem Tagwerk nach, weitgehend unberührt.

Ich wünsche Ihnen eine segensreiche Adventszeit!

Ihre Elisabeth Süßmitt