Jesus Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Mt 28,20

Liebe Leser und Leserinnen auf unserer Website,

 wo oder wann ist eigentlich das Ende der Welt erreicht? An ihrem letzten Tag? Angesichts der klimatischen Veränderungen rechnen mehr und mehr Menschen damit, dass die Erde irgendwann aufgibt und kollabiert.

Ich versuche, Jesu Zusage vor diesem Hintergrund zu hören. Was sagt Jesus uns? Dass er für die letzten armen Seelen, die an diesem Tag noch auf der Erde sind und den Untergang miterleben müssen, dass er für sie da ist? Dann können wir diesen Menschen nur wünschen, dass sie in ihrer Situation von Jesu Beistand wissen. Mit uns selbst aber hat der Satz dann wohl nichts zu tun.

Vielleicht ist es aber auch anders. Vielleicht sagt dieses Wort Jesu weniger über Zeit als vielmehr über Raum aus und Jesus sagt uns: Egal wohin du gehst, ich geh mit dir – auch bis zum Ende der Welt. Nun ist die Erde bekanntermaßen eine Kugel. Wo ist da das Ende? Oder meint Jesus den Punkt, der am weitesten von uns entfernt ist, so ganz weit weg? Was sagen eigentlich die Leute in Neuseeland dazu, wenn ich sie als Weltende bezeichne?

Ich will noch einmal neu denken, andersrum: Wo ist eigentlich der Mittelpunkt der Welt? Wenn ich den hätte, dann ließe sich von da vielleicht auch das Weltende bestimmen. Die schlüssigste Antwort auf diese Frage hat meines Erachtens die Band „Element of Crime“ formuliert: „Wo deine Füße steh'n ist der Mittelpunkt der Welt“, singen sie.

Stimmt, denke ich, da ist er. Jeder hat seinen eigenen Lebens- und Weltmittelpunkt. In der Welt, in der ich lebe, betrachte ich alles von diesem Punkt aus.

Und wo ist dann das Weltende? Manchmal, so merke ich, bin ich nicht bei mir. Dann mache ich Dinge, die mir nicht gut tun und die nicht zu mir passen. Dann lasse ich mich fremdbestimmen. Dann verliere ich mich und bin tatsächlich weit weg von mir. Wenn ich an diesem Punkt bin, dann mag ich mich selbst oft nicht.

Nun höre ich Jesu Zusage noch einmal anders. In ihr sagt mir Jesus: „Auch dort, wo du dich ganz weit von dir entfernst, bin ich bei dir. Ich verlasse dich niemals.“ Das ist sein Wort! Und das ist doch mehr als tröstlich.

Es grüßt Sie herzlich Ihre Elisabeth Süßmitt