Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten. 1.Chr 16,33

Na, wie sieht es aus bei Ihnen? Beziehen Sie Ökostrom? Oder kaufen Sie Biowurst, wenigsten gelegentlich? Haben eine Bienenweide angelegt im Garten vor dem Haus? Oder sind Sie der Meinung, dass das alles ohnehin nichts bringt. Und außerdem, so hört man, wird das Thema doch nur künstlich aufgebauscht. Und Temperaturschwankungen gab es schon immer.

So richtig klar ist mir noch nicht, welche Rolle unsere Kirche in Sachen Natur- und Umweltschutz spielt. Ich kenne durchaus Christen, denen das Thema sehr ernst ist, ich kenne mindestens genauso viele, bei denen es keine erkennbaren Reaktionen auslöst. Und manchmal begegnet mir sogar eine regelrechte Abwehr.

Was ich außerdem beobachte und was mich angesichts dieser eigenen Erfahrungen nicht verwundert: Menschen, denen Natur-, Umwelt- und Tierschutz eine Herzensangelegenheit ist, suchen selten bei Kirche nach Resonanz. Für dieses Bedürfnis scheinen andere Religionen und Weltanschauungen mehr im Angebot zu haben.

Aber wie ist eigentlich das Verhältnis des Christentums zu Tier und Umwelt? Was sagt die Bibel? Gern wird an dieser Stelle aus dem 1. Buch Mose, aus der Geschichte von der Erschaffung der Welt, zitiert. Da heißt es, der Mensch sei von Gott beauftragt, über die Natur zu herrschen. Dieser Vers vermag niemanden glücklich zu machen, wobei er genau genommen unser Verhältnis zur Natur ganz gut beschreibt.

Dabei gibt es auch ganz andere Bibelstellen. In Psalm 104 z.B. finden Sie ein herrliches Liebeslied auf die Schöpfung. Oder lesen Sie mal Jesaja 11. Darin wird das kommende Friedensreich angekündigt. Ein Reich, in dem die Tiere friedlich beieinander wohnen und der Mensch endlich keinen Schaden mehr verursacht.

Und dann gibt es die Stelle im 1. Chronikbuch, aus der der Monatsspruch für August stammt. Da heißt es:

Es freue sich der Himmel, und die Erde sei fröhlich, und man sage unter den Völkern, dass der HERR regiert! Das Meer brause und was darinnen ist, und das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist. Es sollen jauchzen alle Bäume im Wald vor dem HERRN; denn er kommt, zu richten die Erde.

Ich habe keine rechte Vorstellung, wie Bäume jauchzen. Aber fürwahr, wie schön wäre es, wenn die Natur endlich aufatmen könnte und befreit würde von der Last, die wir Menschen ihr auferlegen. Wenn Gott endlich käme, um Recht  zu  schaffen. Es ist meine tiefe Hoffnung, dass Gott in seinem Friedensreich für alles Leben, Mensch und Tier und Pflanze, den richtigen Platz hat. Einen Platz, an dem das Leben leben darf.

Wann wird das sein? Was glauben Sie? Wann wird Gottes Wille Wirklichkeit?

Erinnern Sie sich? Die Bibel sagt, dass Gott sein Friedensreich mit uns gemeinsam bauen will. Wie nur dürften wir seinen Willen, wo wir ihn doch kennen, ignorieren und auf ein später verschieben? Der Schutz von Gottes Schöpfung ist also unbedingt und ohne Zweifel unser Thema und unsere Aufgabe.

Was wir wohl abwehren können, ist eine Angstmache, die uns stetig wiederholt, es sei fünf vor zwölf (oder bereits kurz danach).

Da nehme ich mir lieber ein Beispiel an meinem Glaubensbruder Franziskus, der allem Leben mit Liebe begegnete und in ihm ein Geschöpf aus der Hand des Meisters erblickte: Kostbar und in jedem Fall schützenswert.

Es grüßt Sie herzlich Ihre Elisabeth Süßmitt