Angedacht im September

Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. 1. Mose 8,22

 

Liebe Leser und Leserinnen unserer Kirchennachrichten,

nun haben wir in diesem Sommer wochenlang auf Regen gewartet. Mehr als einmal zogen Wolken verheißungsvoll herauf und zogen Stunden später unverrichteter Dinge wieder ab.

Die Sonne hat ihre Macht demonstriert und mit ihrer Kraft Spuren hinterlassen. Die Wiesen sind allesamt verbrannt. Die Tiere finden schwerlich etwas Nahrhaftes an den bräunlichen Halmen. Wir sehen, wie die Bäume das Obst abwerfen, unfertig und klein. Sie sind erschöpft und entledigen sich ihrer Früchte. Wir hören von leeren Brunnen und ausgetrockneten Flussläufen. Und wir stehen hilflos da angesichts dieser Kraft, die hier wirkt und zerstört.

Vom Wetter reden wir in diesen Tagen viel. Von Klimaerwärmung und davon, dass wir endlich etwas dagegen tun müssen – so wir denn an Klimaerwärmung glauben. Ja, nicht nur der Glaube an Gott ist eine Glaubenssache.

Ich habe ein deutliches Gefühl, dass wir uns mit dieser Aufgabe überfordern. Wenn wir bisher so viel Zerstörung angerichtet haben wie kein Lebewesen sonst, woher nehmen wir den Optimismus, dass wir unsere Rolle ab jetzt ins Gegenteil verkehren könnten?

Mein tiefer Glaube ist: Wenn wir wirklich am Heil dieser Welt interessiert sind, dann führt kein Weg an Gott vorbei. Dann werden sich die Dinge in dieser Welt nur von ihm her in Ordnung bringen lassen.

Nun laden wir Sie in diesem Gemeindebrief wieder zum Erntedankfest ein. Ich bin gespannt auf das diesjährige Fest. Wie wohl die Gaben ausfallen, die wir in diesem Jahr zusammentragen? Spärlich, weil es durch die lange Trockenzeit Einbußen gab? Oder umfangreich, weil wir in diesem Jahr einmal mehr begriffen haben, wie sehr wir von Gott und seinen gebenden Händen abhängig sind?

Ob uns die Erfahrungen dieses Jahres klug machen?

Das frage ich mich und grüße Sie herzlich

Ihre Elisabeth Süßmitt